Beinhäuser in Mitteleuropa
Beinhäuser, die Knochen zeigen, waren bis ins 19. Jh. fester Bestandteil der Bestattungskultur in vielen römisch-katholischen Regionen Europas. Im Zuge des 19. Jhs. wurde diese Friedhofspraxis aber europaweit kritisiert; Ossarien wurden vielerorts von den Gebeinen geräumt, die Gebäude wurden abgerissen oder umgenutzt.
Seit 2013 wurden im Rahmen eines Projektes mit Blick auf "Beinhäuser in Mitteleuropa" mehr als 300 Ossarien in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, der Schweiz und der Tschechischen Republik besucht, fotografiert und analysiert.
Die Reise führte zu den grossen Beinhäusern in Kutná Hora, Paris, Neapel, Eggenburg (Bild links) oder Mödling, aber auch zu kleineren Ossarien wie die in Burgschleinitz oder Reichholzried, die weitgehend unbekannt sind.
Publikationen:
Höpflinger, Anna-Katharina/ Yves Müller, Eternal Rest - Ossuary Aesthetics, Kyburg: Totechöpfli 2020.
Höpflinger, Anna-Katharina/ Müller, Yves, Ossarium. Beinhäuser der Schweiz, Zürich: Pano 2016.
Müller, Yves/ Höpflinger, Anna-Katharina, Zwischen Irritation und Faszination. Der heutige Umgang mit Beinhäusern in Mitteleuropa, in: Friedhof und Denkmal. Zeitschrift für Sepulkralkultur 60 (2015), 11–15.